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Profil von Etta James

  • James, Etta
  • Sängerin
  • 25.01.1938 - 20.01.2012
  • Todesursache: Lungenentzündung
USA
James, Etta
Etta James (* 25. Januar 1938 als Jamesetta Hawkins in Los Angeles, Kalifornien; † 20. Januar 2012 in Riverside, Kalifornien) war eine US-amerikanische Rhythm-and-Blues-, Blues-, Gospel-, Soul-, Rock-’n’-Roll- und Jazzsängerin.

Leben

Etta James wurde als Tochter einer 14-jährigen Afroamerikanerin als Jamesetta Hawkins geboren. Ihren ersten Gesangsunterricht erhielt sie im Alter von fünf Jahren von James Earle Hines, dem Direktor des „Echoes-of-Eden“-Chors der St. Paul Baptist Church in Los Angeles. Im Jahr 1950 zog sie mit ihrer Familie nach San Francisco. Sie gründete 1952 das Trio „The Creolettes“, das von Johnny Otis entdeckt wurde. Darüber, wie es zu dieser Entdeckung kam, gibt es zahlreiche Versionen. Otis’ Version besagt, dass Etta James nach einem seiner Auftritte in San Francisco in sein Hotelzimmer kam und ihn zu einer Audition überredete. Etta James selbst erzählt, dass dies eines der Mädchen aus dem Trio gewesen sei und dass sie um zwei Uhr Otis vorgesungen hätten. Otis schlug ihr vor, die Silben ihres Vornamens zu vertauschen und daraus einen Künstlernamen zu machen. Ihre ersten Aufnahmen, zusammen mit „The Otis“, folgten alsbald. Der Song The Wallflower, eine Antwort auf Hank Ballards Lied Work with Me, Annie, wurde sofort ein Hit im R&B-Bereich. Später wurde der Song von Georgia Gibbs, als Dance with Me, Henry, neu interpretiert. Bis 1960 sang sie als Etta James & the Peaches, danach wechselte sie zu Chess Records. Gleichwohl wollte sich lange Zeit kein Erfolg im Mainstream einstellen. Erst nach ihrem Wechsel zu Chess Records kam auch der kommerzielle Erfolg. Er begann mit All I Could Do Was Cry und setzte sich die ganzen 1960er Jahre fort. Mit dem Aufstieg der Discomusik am Beginn der 1970er-Jahre nahmen ihre Erfolge wieder ab, aber ihr bisheriges Schaffen machte sie bereits zu einer Ikone der amerikanischen Musik. Nachdem sie ihre Drogensucht erfolgreich bekämpft hatte, engagierte sie sich in Anti-Drogen-Projekten. 1978 und 1980 war sie als Vorgruppe der Rolling Stones unterwegs. Bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles sang sie When the Saints Go Marching In. 1993 wurde sie von den Kritikern mit dem Living Blues Award als beste Blueskünstlerin ausgezeichnet; eine Auszeichnung, die sie auch 2004 erhielt. 1995 erschien ihre Biographie Rage to Survive, geschrieben von David Ritz. Ihr Gesang zeichnete sich durch eine volltönende, ausgereifte Stimme aus, die einem jungen Publikum vor allem bekannt ist, weil sie Mitte der 1990er Jahre in einem Coca Cola-Werbefilm mit dem Muddy-Waters-Klassiker I Just Wanna Make Love to You zu hören war. In Österreich wurde Ende der 1990er Jahre ihr größter Hit At Last in einer Essigwerbung verwendet und so erneut einem breiten Publikum bekannt. Der Film Cadillac Records zeigt ihre Lebensphase vom Wechsel zu Chess Records (1960) bis zum Tod des Gründers Leonard Chess (1969). Der Film kam am 23. April 2009 in die deutschen Kinos. Beyoncé verkörpert darin Etta. Während ihrer Karriere nahm Etta James zwischen 1975 und 1993 mehrfach am Montreux Jazz Festival teil.2006 veröffentlichte James eine Coverversion von dem Prince-Song Purple Rain und 2011 ist sie auf der Single Levels des schwedischen DJs Avicii als Sample zu hören. Ihre Söhne Donto (Schlagzeug) und Sametto (Bass) sind ebenfalls Musiker und waren Teil ihrer Begleitband, The Roots Band. Sametto produzierte auch ihr mit dem Grammy ausgezeichnetes Album Let’s Roll. Etta James, die an Alzheimer, Leukämie und Hepatitis C erkrankt war, hatte ihren letzten öffentlichen Auftritt im April 2009. Sie starb am 20. Januar 2012 an den Folgen einer schweren Lungenentzündung, nur drei Tage nach dem Tod ihres Entdeckers Johnny Otis.

Auszeichnungen

1993: Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame 1994: Grammy für die beste Jazz-Stimme 1999: Aufnahme des Titels At Last (Argo, 1961) in die Grammy Hall of Fame 2001: Aufnahme in die Blues Hall of Fame 2003: Grammy für das Lebenswerk 2003: Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (Kategorie: Musik) 2004: Grammy für das beste zeitgenössische Blues-Album (Let’s Roll) 2005: Grammy für das beste zeitgenössische Blues-Album (Blues To The Bone) 2008: Aufnahme des Titels The Wallflower (aka Roll with me, Henry) (Modern Records 1955) in die Grammy Hall of Fame 2008: Rang 22 der 100 größten Sänger aller Zeiten des Rolling Stone

Diskografie

Studioalben

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Studioalben 1961: The Second Time Around 1962: Etta James 1962: Sings for Lovers 1965: The Queen of Soul 1966: Call My Name 1970: Etta James Sings Funk 1971: Losers Weepers 1974: Come a Little Closer 1976: Etta Is Betta Than Evvah! 1978: Deep in the Night 1980: Changes 1992: The Right Time 1994: Mystery Lady – Songs of Billie Holiday 1995: Time After Time 1997: Love’s Been Rough on Me 1998: Life, Love & the Blues 1998: 12 Songs of Christmas 1999: Heart of a Woman 2000: Matriarch of the Blues 2001: Blue Gardenia 2004: Blues to the Bone 2006: All the Way

Livealben

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Livealben 1980: Blues From The Big Apple 1982: Etta, Red-Hot & Live 1986: Jazzvisions: Jump The Blues Away 1987: Blues in the Night Volume One: The Early Show 1987: The Late Show: Blues in the Night Volume Two 1994: Live from San Francisco 2002: Burnin’ Down the House: Live at the House of Blues 2002: Live and Ready 2003: Live in New York

Kompilationen

Weitere Kompilationen 1971: Peaches 1981: Chess Masters 1981: Good Rockin’ Mama 1983: Tuff Lover 1986: R&B Queen 1988: The Sweetest Peaches, Pt. 2 1988: Etta James on Chess 1989: The Gospel Soul of Etta James 1991: Tell Mama, Vol. 1 1992: Back in Blues 1992: I’d Rather Go Blind 1992: My Greatest Songs 1997: Respect Yourself 1997: Her Best – Chess Legendary Masters Series 1998: Hickory Dickory Dock 2000: The Chess Box 2000: The Best Of Etta James 2001: Love Songs 2005: Miss Etta James: The Complete Modern and Kent Recordings 2006: The Definitive Collection 2007: Gold 2011: Who’s Blue?: Rare Chess Recordings of the 60s and 70s 2011: Heart & Soul: A Retrospective 2017: The Platinum Collection

Singles

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Singles 1955: The Wallflower (Dance with Me, Henry) 1955: Hey Henry 1955: Good Rockin’ Daddy 1955: W-O-M-A-N 1956: Number One 1956: Shortnin’ Bread Rock 1956: Tough Lover 1956: Good Lookin’ 1957: The Pick-Up 1957: Come What May 1958: Sunshine of Love 1959: I Hope You’re Satisfied (mit Harvey Fuqua) 1964: Breaking Point 1964: Mellow Fellow 1966: Only Time Will Tell 1967: I Prefer You 1967: Don’t Pick Me for Your Fool 1967: Call My Name 1968: You Got It 1969: Miss Pitiful 1969: Tighten Up Your Own Thing 1970: Sound of Love 1970: Nothing from Nothing Leaves Nothing 1971: Take Out Some Insurance 1972: I Found a Love 1973: All the Way Down 1974: You Can Leave Your Hat On 1974: Out on the Street, Again 1976: Jump Into Love 1978: Piece of My Heart 1978: Sugar on the Floor 1980: Mean Mother 1992: I’d Rather Go Blind (UK: Silber)

Videoalben

1991: Live at Montreux [VHS] 1992: This Country’s Rockin’ [VHS] 2002: Burnin’ Down the House (Etta James and the Roots Band)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Filme

2008: Cadillac Records (ihre Jahre bei Chess Records mit Beyoncé Knowles als Etta)

Literatur

Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 322f – ISBN 0-312-02573-4.

Weblinks

Offizielle Webseite mit vielen Hörbeispielen Etta James Diskographie Etta James: Life in Pictures Nachruf in The Guardian Etta James bei Discogs Etta James – Ein bluesgetränktes Leben – SRF Jazz Collection (Podcast, Deutsch)

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel James, Etta aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.