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Profil von Fats Domino

  • Domino, Fats
  • Pianist, Sänger, Songwriter
  • 26.02.1928 - 24.10.2017
  • Todesursache: Altersschwäche
USA
Domino, Fats
Antoine Dominique „Fats“ Domino Jr. (* 26. Februar 1928 in New Orleans; † 24. Oktober 2017 in Harvey, Jefferson Parish) war ein US-amerikanischer Pianist, Sänger und Songwriter in den Bereichen Rock ’n’ Roll, Rhythm and Blues, Piano-Blues und Boogie-Woogie.

Biografie

Fats Domino, der französisch-kreolischer Abstammung war, lernte das Klavierspielen von seinem Schwager Harrison Verrett. Bei einem Arbeitsunfall in der Fabrik, in der er bereits mit 14 Jahren arbeitete, hätte er beinahe seine Finger verloren. 1948 heiratete er seine Jugendfreundin Rosemary Hall, mit der er acht Kinder großzog. Domino, der sein Klavier im Boogie-Stil spielte, wurde 1949 von dem Produzenten und Bandleader Dave Bartholomew, einem ehemaligen Trompeter bei Duke Ellington, in einem Club in New Orleans entdeckt, wo er für drei Dollar in der Woche auftrat. Bartholomew verschaffte ihm seine erste Plattenaufnahme, The Fat Man, die sich nach ihrer Veröffentlichung im Januar 1950 zu einem der ersten Millionenseller des Rhythm & Blues entwickelte und in den R&B-Charts bis zum zweiten Rang vorstieß. Der Titel war selbstironisch zu verstehen, denn „Fats“ (d. h. „der Dicke“) brachte schon damals erhebliches Übergewicht auf die Bühne. Diese erste Single brachte ihm den Durchbruch und war der Beginn einer mehr als zehnjährigen Plattenkarriere bei Imperial Records, deren Aufnahmen fast ausnahmslos in Cosimo Matassas Tonstudio in New Orleans stattfanden. Die erfolgreichste Phase für Fats Domino waren die 1950er-Jahre, als er in Zusammenarbeit mit Dave Bartholomew und Lew Chudd, dem Chef der Plattenfirma Imperial, eine lange Liste von Hits komponierte und interpretierte. Der endgültige Durchbruch gelang ihm 1955 mit Ain’t that a Shame und 1956 mit Blueberry Hill, das er erstmals in der Ed-Sullivan-Show aufführte und das zum größten Hit seiner Karriere avancierte. Weitere Hits waren beispielsweise I’m in Love Again, I’m Walking to New Orleans, My Blue Heaven, Blue Monday und Whole Lotta’ Loving. Das auch sehr bekannte Jambalaya war das Cover eines Country-Songs von Hank Williams. Mit Blue Monday trat er in der Hollywood-Komödie Schlagerpiraten auf. Weil die aus New Orleans ausgestrahlten Radio-Sendungen mit ihren häufig gespielten Domino-Titeln auch auf Jamaika empfangen werden konnten, hatte Fats Domino erheblichen Einfluss auf jamaikanische Musiker, deren Stil sich damals gerade entwickelte. Da sich seine Ausdrucksweise kaum veränderte und Gruppen wie Beatles und Rolling Stones das Geschäft bestimmten, ließ Dominos Schallplatten-Erfolg ab Mitte der 1960er-Jahre nach. Letzter erwähnenswerter Erfolg war die Coverversion des Beatles-Stücks Lady Madonna 1968. Als Live-Performer aber war er bis in die 1990er-Jahre gefragt, auch auf Tourneen in Deutschland. Der 1957 herausgebrachte Song I’m Walkin’ wurde 1991 in einer Aral-Werbung verwendet und kam dadurch nochmals in die deutsche Hitparade. Fats Domino steht in einer Reihe mit Rock-’n’-Roll-Legenden wie Little Richard und Chuck Berry. In den letzten Jahren zog sich Domino zunehmend ins Privatleben zurück. Ausnahme war ein alljährliches Konzert auf dem Musikfestival von New Orleans. Der Hurrikan Katrina vom 29. August 2005 zwang ihn wieder in den Blick der Öffentlichkeit, als er zuerst als vermisst gemeldet, später aber unter Verlust eines Großteils seines Besitzes aus dem Katastrophengebiet gerettet werden konnte. Der amerikanische Schriftsteller und Regisseur David Zane Mairowitz verarbeitete die Geschichte 2012 in Zusammenarbeit mit dem SRF als Hörspiel mit dem Titel Category 5: Wie ich Fats Domino aus dem Hurrikan Katrina rettete. 2007 erschien das Album Goin’ Home: A Tribute to Fats Domino, an dem verschiedene Rockgrößen mitwirkten. Teile des Gewinns aus dem Verkauf dieses Albums wurden zum Wiederaufbau des Hauses von Fats Domino verwendet. Er zog dann nach Harvey, einem Vorort von New Orleans. Am 19. Mai 2007 gab Domino eine Vorstellung im Tipitina’s, einer der bekanntesten Musikkneipen in New Orleans. Zwei Jahre später, am 30. Mai 2009, zeigte er sich bei dem ihm gewidmeten Festival The Domino Effect, mit dem Geld für vom Hurrikan verwüstete Kinderspielplätze aufgebracht wurde. Auch Little Richard trat dort auf.

Ehrungen

Der Rolling Stone listet Fats Domino auf Rang 25 der 100 größten Musiker sowie gemeinsam mit Dave Bartholomew auf Rang 72 der 100 größten Songwriter aller Zeiten. 1986 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame und 2003 in die Blues Hall of Fame aufgenommen. Bereits 1998 war er mit der National Medal of Arts ausgezeichnet worden.

Diskografie

Alben

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Alben 1955: Carry on Rockin’ 1956: Rock and Rollin’ 1957: This Is Fats Domino! 1958: Here Stands Fats Domino 1958: This Is Fats 1958: The Fabulous "Mr. D" 1959: Let’s Play Fats Domino 1959: Fats Domino Swings 1960: A Lot of Dominoes 1961: I Miss You So 1961: Let the Four Winds Blow 1961: What a Party 1962: Twistin’ the Stomp 1964: Fats on Fire 1965: Getaway with Fats Domino 1965: Domino ’65 (Live) 1970: Fats 1974: Live at Montreux – Hello Josephine (Live ’73) 1979: Sleeping on the Job 1997: Christmas Is a Special Day aka Christmas Gumbo 2006: Alive and Kickin’ (Verkaufserlös zugunsten der Tipitina’s Foundation für den Wiederaufbau des kulturellen, insbesondere musikalischen Lebens in New Orleans nach dem Hurrikan Katrina)

Singles

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Singles 1956: I Can’t Go On (Rosalie) 1963: Hum Diddy Doo 1963: You Always Hurt the One You Love 1963: Can’t Go On without You 1963: I’ve Got a Right to Cry 1963: When I’m Walking (Let Me Walk) 1963: Stop the Clock 1963: I Can’t Give You Anything but Love 1963: Just a Lonely Man 1964: Your Cheatin’ Heart 1964: I Don’t Want to Set the World on Fire 1964: Mary, Oh Mary 1968: Lovely Rita 1969: Everybody's Got Something to Hide Except Me and My Monkey 1970: Make Me Belong to You 1978: Sleeping on the Job 1981: Whiskey Heaven 1985: My Toot Toot (mit Doug Kershaw) 2006: The Big Beat

Literatur

Blue Monday – Fats Domino and the Lost Dawn of Rock’n’Roll, von Richard Coleman, Da Capo Press, 2006.

Weblinks

Jon Pareles u. William Grimes, Fats Domino, Early Rock ’n’ Roller With a Boogie-Woogie Piano, Is Dead at 89, Nachrufartikel auf New York Times Online, 25. Oktober 2017 Fats Domino bei IMDb Fats Domino bei Discogs Fats Domino bei der Rock ’n’ Roll AG

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Domino, Fats aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.