Profil von Helen Reddy
- Reddy, Helen
- Sängerin
- 25.10.1941 - 29.09.2020
- Todesursache: Demenz


Helen Maxine Reddy (* 25. Oktober 1941 in Melbourne, Australien; † 29. September 2020 in Los Angeles, Vereinigte Staaten) war eine australische Sängerin, Feministin und Filmschauspielerin, die ab 1974 auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besaß. In den 1970er Jahren hatte sie weltweiten Erfolg. Ihr Nummer-eins-Hit von 1972 I Am Woman wurde zu einer Hymne der Frauenbewegung. Insgesamt werden ihr rund 25 Millionen verkaufte Platten zugeschrieben.
Karriere
Helen Reddy veröffentlichte ihre erste Single One Way Ticket im Jahre 1968. Insgesamt stand Reddy, die im australischen Rundfunk bereits ein Kinderstar gewesen war und bis zu ihrem ersten Erfolg Mitte 1971 (I Don’t Know How to Love Him aus der Rock-Oper Jesus Christ Superstar) Parapsychologie an der University of California studiert hatte, dreimal auf Platz eins der amerikanischen Single-Charts: die Feministinnen-Hymne I Am Woman (1972), Delta Dawn (1973) und Angie Baby (1974). Alle drei Hits und die Single Leave Me Alone (Ruby Red Dress) wurden mit je einer Goldenen Schallplatte für über eine Million verkaufter Einheiten ausgezeichnet. I Am Woman erhielt außerdem einen Grammy für die beste weibliche Gesangsleistung. In den Jahren 1973 und 1974 war sie laut dem Guardian die weltweit erfolgreichste Sängerin. Außerdem wurden zwischen 1971 und 1976 bis auf eine Ausnahme sämtliche Alben Reddys mit Gold oder Platin in den USA ausgezeichnet. Auch in Großbritannien erhielt sie einmal Silber (Free And Easy) und einmal Gold (Best Of Helen Reddy). Erst 1977 änderte sich das: Die beiden Werke Ear Candy (1977) und We’ll Sing in the Sunshine (1978) entstanden unter der Regie des Rock-Produzenten und -Musikers Kim Fowley. Mit diesen Veröffentlichungen bemühte sich Reddy um eine vielseitigere musikalische Ausrichtung, konnte aber nicht mehr an die vorherigen Erfolge anknüpfen. In der Folge nahm sie mit Ready or Not (1978) und Make Love to Me (1979) auch Lieder im damals populären Disco-Stil auf, landete damit aber nur noch kleinere Hits in den amerikanischen Single-Charts. Mit der Ballade I Can’t Say Goodbye to You wurde Reddy dort 1981 letztmals auf Platz 88 notiert. International bis 1980 bei Capitol Records unter Vertrag, wurden Reddys zahlreiche Veröffentlichungen auch auf dem deutschsprachigen Markt (Vertrieb: EMI) vertrieben. Jedoch konnte sie hier nie richtig Fuß fassen. Allerdings liefen zwei ihrer bekanntesten Filme erfolgreich in den hiesigen Kinos: Giganten am Himmel (1974) und Elliot, das Schmunzelmonster (1977). Für erstgenannten Film erhielt sie eine Nominierung für den Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin. 2002 beendete Reddy ihre Karriere im Showgeschäft, verließ die Vereinigten Staaten und zog sich für einige Jahre auf die australische Norfolkinsel zurück. Später lebte sie in Sydney und arbeitete zeitweise als Schlaftherapeutin. 2006 veröffentlichte Reddy ihre Autobiografie The Woman I Am. Im selben Jahr wurde sie mit der Aufnahme in die ARIA Hall of Fame geehrt. Ein musikalisches Comeback schloss sie zunächst zwar aus, gab aber ab 2012 wieder Konzerte. Ab dem Frühsommer 2015 lebte Reddy im Motion Picture & Television Country House and Hospital, einem Seniorenheim für Schauspieler und andere Künstlerpersönlichkeiten in Los Angeles. Medienberichte, sie leide an Demenz, wurden von ihrem Sohn bestätigt, allerdings auf Reddys offizieller Website dementiert.Im September 2019 feierte das Biopic I Am Woman der australischen Filmemacherin Unjoo Moon auf dem Toronto International Film Festival Premiere. Reddy wird von Tilda Cobham-Hervey dargestellt. Ihren Exmann Jeff Wald spielt Evan Peters.Privat
Mitte der 1970er Jahre wurde bei Helen Reddy eine Unterfunktion der Nebennierenrinde (Addison-Krankheit) diagnostiziert, die kontinuierlich behandelt werden musste. Sie wurde Schirmherrin der gemeinnützigen Gesellschaft Australian Addison’s Disease Association, die sich um mehr Aufmerksamkeit für die Krankheit in der Öffentlichkeit bemüht. Zuletzt lebte sie in Los Angeles, um nahe bei ihren Kindern zu sein. Ihre abschließenden Jahre verbrachte sie aufgrund voranschreitender Demenz in einem Heim.Diskografie
Alben
Weitere Alben 1978: We’ll Sing in the Sunshine 1979: Live in London 1979: Reddy 1980: Take What You Find 1981: Play Me Out 1983: Imagination 1990: Feel So Young 1998: Center Stage 2000: The Best Christmas EverSingles
Auszeichnungen für Musikverkäufe
Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.Filmografie (Auswahl)
1974: Giganten am Himmel (Airport 1975) 1977: Elliot, das Schmunzelmonster (Pete’s Dragon) 1978: Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band 1980: Love Boat (TV-Serie, eine Folge) 1982: Fantasy Island (TV-Serie, eine Folge) 1985: The Jeffersons (TV-Serie, eine Folge) 1987: Das Chaoten-Team (Disorderlies) 2000: Beastmaster – Herr der Wildnis (BeastMaster) (TV-Serie, eine Folge) 2000: Diagnose: Mord (Diagnosis Murder) (TV-Serie, eine Folge) 2010: The Perfect HostLiteratur
Irwin Stambler: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, S. 560f. St. Martin’s Press, New York City (New York) 1989, ISBN 0-312-02573-4. Helen Reddy: The Woman I Am. TarcherPerigee, 2006, ISBN 978-1-58542-489-4. Siegfried Schmidt-Joos, Barry Graves: Rock-Lexikon. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1973, 2. Auflage 1975, Neudruck 1978, ISBN 3-499-16177-X, S. 292.Weblinks
Helen Reddy bei IMDb Helen Reddy bei Discogs Offizielle Facebook-Fan-Seite mit großer Foto-Galerie Offizielle HomepageEinzelnachweise
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Reddy, Helen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.