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Profil von LaVern Baker

  • Baker, LaVern
  • Sängerin
  • 11.11.1929 - 10.03.1997
  • Todesursache: Herzversagen
USA
Baker, LaVern
LaVern Baker (* 11. November 1929 in Chicago, Illinois; † 10. März 1997 in New York City; eigentlich Delores Baker, nicht jedoch Delores Williams, wie oft fälschlich angegeben (angeheirateter Name)) war eine US-amerikanische Rhythm-and-Blues-Sängerin.

Leben und Karriere

Delores Baker Sie begann in einem Chicagoer Gospel-Kirchenchor, von dem aus sie mit siebzehn Jahren in ein Chicagoer Nachtlokal, den Club DeLisa, wo man sie unter dem Namen „Little Miss Sharecropper“ buchen konnte sowie in einen Detroiter Nachtclub wechselte. Der Bühnenname bezog sich auf die seit Anfang der 1940er Jahre in Chicago auftretende Little Miss Cornshucks, deren Erkennungsmelodie So Long auch Baker sang. In Detroit wurde sie von dem erfahrenen Jazz-Orchesterleiter Fletcher Henderson entdeckt, der ihr einen Plattenvertrag bei Okeh Records verschaffte und für sie mit Willmette Ward I’m in a Crying Mood schrieb. Zusammen mit dem Orchester von Todd Rhodes nahm sie für King Records in Cincinnati ihre ersten Singles auf, die allerdings völlig unbeachtet blieben. Sie nannte sich von nun an LaVern Baker. 1954 erhielt sie einen Plattenvertrag bei Atlantic Records. Ihr Manager wurde Al Green (nicht der gleichnamige R&B-Sänger Al Green, sondern der frühere Betreiber der Detroiter Bar The Flame-Bar und Manager von Jackie Wilson), der sich bei ihren weiteren Rhythm-and-Blues-Aufnahmen bis zu seinem Tod im Jahre 1957 um Baker kümmerte. Eine unter ihnen war der Klassiker Tweedlee Dee, der später ein großer Hit für Georgia Gibbs wurde. Baker verklagte daraufhin Gibbs’ Plattenfirma auf Schadenersatz wegen geistigen Diebstahls. Dieser Diebstahl bezog sich nicht auf die Songwriter-Tantiemen, sondern auf das Arrangement, das Ton für Ton übernommen wurde. Der damals in der Fachbranche beachtete Prozess entschied sich zu Ungunsten von Baker und Atlantic. Baker schaffte mit Tweedlee Dee Platz 14 in den Popcharts sowie Platz 4 in den R&B-Charts. Ab 1956 gelangten ihre Singles dann aber regelmäßig in die Popcharts. Mit dem Titel Tra La La hatte Baker 1956 einen Auftritt in dem Musikfilm Rock, Rock, Rock. Ihre Alben verkauften sich nicht besonders gut, nennenswert ist allein LaVern Baker Sings Bessie Smith von 1958, auf dem Baker verschiedene von Smith’ Blues-Klassikern vorträgt und dabei von Jazz-Musikern begleitet wird. Bis 1960 hielt die Hitwelle an (darunter ihr wohl bekanntester Song I Cried a Tear), doch dann drängte „Hitsville“ Motown Baker immer mehr in den Hintergrund. Durch Zusammenarbeit mit dem Komponisten- und Produzenten-Duo Leiber/Stoller hatte sie 1962 mit See See Rider ihren letzten größeren Single-Erfolg. Nachdem auch einige Duette mit Jackie Wilson ihr kein Comeback verschaffen konnten, wanderte sie nach Japan aus, wo sie sich als Entertainerin betätigte. 1969 vereitelte ihr eine Lungenentzündung eine weitere Karriere im Showbusiness und sie zog auf die Philippinen. Dort lebte sie zusammen mit ihrem Ehemann und leitete einen Nachtclub. Erst 1988 kehrte sie zum 40-jährigen Jubiläum von Atlantic nach New York zurück und wurde Nachfolgerin Ruth Browns in dem Broadway-Musical Black and Blue. 1991 wurde sie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und sie begann ein Comeback. Obwohl ihr als Folge einer Diabetes-Erkrankung im Jahre 1995 beide Beine unterhalb des Knies amputiert werden mussten, trat sie weiterhin – nun im Rollstuhl sitzend – auf. Am 10. März 1997 starb LaVern Baker in einem New Yorker Krankenhaus an Herzversagen.

Diskografie

Alben

1956: La Vern 1957: LaVern Baker 1958: Sings Bessie Smith 1959: Blues Ballads 1961: Saved 1962: See See Rider 1962: Richard Rodgers’ No Strings. An After-Theatre Version (mit Chris Connor, Herbie Mann, Bobby Short) 1970: Let Me Belong to You 1991: Live in Hollywood ’91 1992: Woke Up This Mornin’ 2006: Jim Dandy

Kompilationen

1963: The Best of LaVern Baker 1971: Her Greatest Recordings 1984: Real Gone Gal 1987: I’m Gonna Get You (mit Jackie Wilson) 1989: Hits and Rarities 1991: Soul on Fire 1993: Blues Side of Rock’n’Roll 1993: LaVern Baker 2006: Wild Wild Women (Splitalbum, mit Ruth Brown) 2007: The Platinum Collection 2008: Rock’n’Roll Legend 2009: Bop Ting a Ling 2010: Her Greatest Hits

Singles

Weitere Singles

Auszeichnungen

1991: Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame

Weblinks

LaVern Baker bei AllMusic (englisch) LaVern Baker bei Discogs LaVern Baker Biographie und Diskografie von Marvin Goldberg (englisch) Diskografie bei 45cat.com

Anmerkungen

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Baker, LaVern aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.