Profil von Mickey Gilley
- Gilley, Mickey
- Sänger, Pianist
- 09.03.1936 - 07.05.2022


Mickey Gilley (* 9. März 1936 in Natchez, Mississippi; † 7. Mai 2022 in Branson, Missouri) war ein US-amerikanischer Country-Sänger und Pianist, der ab Mitte der 1970er bis weit in die 1980er Jahre zu den erfolgreichsten Interpreten seines Genres gehörte. Er hatte 17 Nummer-eins-Hits in den Country-Charts. 1980 wurden er und seine Band mit einem Grammy ausgezeichnet.
Leben
Anfänge
Bereits als Kind musizierte er gemeinsam mit seinen Cousins Jerry Lee Lewis und Jimmy Swaggart. Bei Auftritten in Kirchen spielte man Gospel-Musik, auf Schulfesten Boogie Woogie. Er heiratete früh, brach die Schule ab und nahm einfache Jobs an. Nachdem Jerry Lee Lewis zu einem der größten Stars des Rock ’n’ Roll aufgestiegen war, beschloss Gilley, es ebenfalls als professioneller Musiker zu versuchen. Nach dem Vorbild seines berühmten Cousins spielte er einen vom Klavier dominierten Rock ’n’ Roll. 1957 erschien Gilleys Debütsingle Tell My Why / Ooh Wee Baby bei Minor Records, die sich aber nur lokal gut verkaufte. In den nächsten Jahren spielte er eine Vielzahl an Singles für kleinere Labels ein, die sich aber nicht in den Charts platzieren konnten. Eine Session für Sun Records 1958 brachte ebenfalls keine Ergebnisse, sodass Gilley sich ab Mitte der 1960er-Jahre Richtung Country orientierte. In der Clubszene von Texas und Louisiana erreichte er einen gewissen Bekanntheitsgrad, schaffte es aber nie, aus dem Schatten seines berühmten Cousins herauszutreten. Ein erster kleinerer Erfolg glückte ihm 1968 mit Now I Can Live Again.Karriere
1970 eröffnete er im texanischen Pasadena gemeinsam mit einem Partner Gilley's, einen Club riesigen Ausmaßes („The World's Biggest Honky Tonk“). Angeblich, um in der dortigen Jukebox eine eigene Single zu platzieren, wurde 1974 im eigenen Astro-Label die Coverversion eines alten George-Morgan-Hits, Room Full of Roses, eingespielt. Hugh Hefners Playboy-Label übernahm den Vertrieb. Zur allgemeinen Überraschung rückte der Song bis auf Platz eins der Country-Charts vor und erreichte sogar die Pop-Hitparade.Es folgte eine lange Reihe weiterer Top-Hits. 1978 gab das Playboy-Label das Schallplattengeschäft auf und Gilley wechselte zu Epic. 1979 wurde der Film Urban Cowboy mit John Travolta gedreht, der die Country-Szene in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses rückte. Die Schlüsselszenen des Films wurden im Gilley's Club gedreht, Gilley selbst bekam Gelegenheit zu Auftritten. Für kurze Zeit erreichte er den Status eines Superstars. Seine Single Stand By Me schaffte es im selben Jahr an die Spitze der Country-Charts, ebenso wie True Love Ways und That's All That Matters To Me. Er bekam eine eigene Radiosendung, Live from Gilley's und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. 1980 wurden er und seine Band mit einem Grammy ausgezeichnet.Sein Erfolg hielt bis Ende der 1980er Jahre an. Dann geriet er in finanzielle Schwierigkeiten und musste seinen Club aufgeben, der wenig später abbrannte. In Branson, Missouri, betrieb er ein Theater und später ein Café. Daneben setzte er sich für verschiedene Benachteiligte und Randgruppen ein, unter anderem für Hank Snow's Child Abuse Fund. Im Sommer 2009 stürzte Gilley von einer Treppe. Danach war er teilweise gelähmt, sodass er zeitweise auf einen Rollstuhl angewiesen war. 2020 wurde in der Stadt Pasadena in Texas eine Straße nach ihm benannt, der Mickey Gilley Boulevard.Privatleben
Mickey Gilley war dreimal verheiratet. 1953, im Alter von erst 17 Jahren, heiratete er Geraldine Garrett. Aus der Ehe, die 1961 geschieden wurde, stammen zwei Söhne und eine Tochter. 1962 heiratete er Vivian McDonald, mit der er bis zu ihrem Tod 2019 verheiratet war. Aus der Ehe stammt ein Sohn. Im Juni 2020 trat er mit der Flugbegleiterin Cindy Loeb vor den Traualtar, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war. Er starb im Mai 2022 im Alter von 86 Jahren in Branson.Diskografie
Alben
Weitere Alben 1964: Lonely Wine 1967: Down the Line 1978: Why Me, Lord 1979: Mickey Gilley 2003: Invitation Only 2016: Kickin’ It Down The Road 2018: Two Old Cats (mit Troy Payne)Kompilationen
Weitere Kompilationen 1978: At His Best 2 1981: Suburban Cowboy (Early Recordings) 1982: All My Best 2003: 16 Biggest Hits 2015: The Essential Mickey GilleySingles
Weitere SinglesGastbeiträge
Literatur
Erlewine, Michael u. a. (Hrsg.): All Music Guide to Country Music. The experts guide to the best recordings in country music. San Francisco, Cal.: Miller Freeman Books, 1997, S. 175f (Biographie und kommentierte Diskographie)Weblinks
http://www.gilleys.com/Einzelnachweise
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