Galerie

Profil von Patsy Cline

  • Cline, Patsy
  • Sängerin
  • 08.09.1932 - 05.03.1963
  • Todesursache: Flugzeugabsturz
USA
Cline, Patsy
Patsy Cline (* 8. September 1932 als Virginia Patterson Hensley in Winchester, Virginia; † 5. März 1963 bei Camden, Tennessee) war eine US-amerikanische Country-Sängerin. Sie war als Crossover-Künstlerin zur Popmusik Teil des Nashville Sounds. Zu ihren größten Erfolgen zählen Walkin’ After Midnight aus dem Jahr 1957 sowie I Fall to Pieces und Crazy von 1961. Sie kam 1963 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere im Alter von 30 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Leben

Anfänge

Patsy Cline wuchs in ärmlichen Verhältnissen im nicht weit von Washington, D.C. gelegenen Winchester auf. Sie interessierte sich früh für Musik und hatte im Alter von zwölf Jahren ihre ersten öffentlichen Auftritte. Auf Vermittlung vom Country-Sänger Wally Fowler hatte sie 1948 erstmals Gelegenheit, dem Management der Grand Ole Opry vorzusingen. Obwohl einige einflussreiche Persönlichkeiten Interesse zeigten, kam kein Engagement zustande. Notgedrungen trat sie weiterhin in ihrer Heimatstadt Winchester auf. Sie schloss sich der Band Bill Peer and his Melody Boys an. Peer, mit dem sie eine längere Affäre hatte, verpasste ihr den Spitznamen Patsy. Der zweite Teil ihres Künstlernamens stammte aus einer kurzen Ehe mit Gerald Cline, die 1953 geschlossen wurde.

Karriere

1954 kehrte Patsy Cline nach Nashville zurück. Sie trat in Ernest Tubbs Midnight Jamboree auf, die im Anschluss an die Grand-Ole-Opry-Sendung übertragen wurde. Im gleichen Jahr nahm sie nach dem Gewinn eines Talentwettbewerbs ihre erste Schallplatte auf. Wenig später erhielt sie von Four Star Records einen Vertrag, der ihr aber wenig gestalterische Freiheiten einräumte und sie auch finanziell benachteiligte. Aufgrund des schlechten Songmaterials floppten ihre ersten Singles, die im Nashviller Decca-Studio unter Leitung von Owen Bradley aufgenommen worden waren. 1957 wurde mit Walkin’ After Midnight Clines erster großer Hit produziert, der sich sowohl in den Country- als auch in den Pop-Charts platzieren konnte. Der Erfolg konnte allerdings zunächst nicht wiederholt werden, und es begann eine längere Durststrecke für die inzwischen zum zweiten Mal verheiratete Sängerin. Anfang 1960 lief der Vertrag mit Four Star Records aus, und der Weg war frei für eine Zusammenarbeit mit Decca. Gegen ihren Willen wurde sie von ihrem Produzenten Owen Bradley vom Honky Tonk in Richtung Pop-Musik gedrängt. Fast augenblicklich trat der Erfolg ein. Mit dem von den jungen Songwritern Hank Cochran und Harlan Howard geschriebenen I Fall to Pieces erreichte sie 1961 Platz eins der Country-Charts und Platz 15 der Pop-Hitparade. Auch ein schwerer Autounfall konnte ihre Karriere nicht stoppen. Mit dem vom zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Willie Nelson geschriebenen Crazy gelang erneut ein Crossover-Hit, der sie endgültig zum Star machte. Ein Beleg für ihre über das Genre Country-Musik hinausgehende Popularität waren Engagements in der Hollywood Bowl und in Las Vegas. Sie war eine der führenden Repräsentanten des Nashville Sounds und weibliches Gegenstück von Eddy Arnold und Jim Reeves. Es folgte eine Serie weiterer Top-10-Hits.

Tod und Postumes

Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere stürzte am 5. März 1963 das Kleinflugzeug, mit dem die 30-Jährige von einem Konzert nach Nashville zurückkehren wollte, in einem Gewittersturm ab. Mit an Bord waren die Country-Sänger Cowboy Copas und Hawkshaw Hawkins, die wie Cline nicht überlebten. Ihr Tod machte sie noch populärer. Postum erschienen weitere Alben und Singles, die sich durchweg hervorragend verkauften und oft mit Gold oder Platin ausgezeichnet wurden. Darunter befindet sich das Album Greatest Hits, das sich mehr als zehn Millionen Mal in den USA verkaufte und mit einer Diamantenen Schallplatte (10-fach Platin) ausgezeichnet wurde. Ihr großer Hit Crazy platzierte sich noch 1990 in den Charts. Es wurde sogar ein auf elektronischem Wege erzeugtes Duett mit dem ebenfalls bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Jim Reeves produziert. 1973 wurde sie als erste Frau in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Der 1985 produzierte Spielfilm über ihr Leben, Sweet Dreams, fachte das öffentliche Interesse erneut an. Drei Jahre später überredete die kanadische Sängerin k.d.lang den mittlerweile in Ruhestand getretenen Owen Bradley zur Produktion ihres Albums Shadow Land, das der Musik Patsy Clines gewidmet war. 1995 erhielt Cline einen Grammy für ihr Lebenswerk. Der Rolling Stone listete sie 2008 auf Rang 46 der 100 größten Sänger aller Zeiten. Clines Wohnhaus in Winchester, in dem sie von 1948 bis 1953 mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern lebte, ist seit 2011 als Patsy Cline House der Öffentlichkeit zugänglich.

Diskografie

Studioalben

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Studioalben 1957: Patsy Cline (Decca) 1962: Sentimentally Yours (Decca) 1964: A Tribute To Patsy Cline (Decca) 1964: Portrait Of Patsy Cline (Decca) 1964: That’s How A Heartache Begins (Decca)

Livealben

Weitere Livealben 1989: Live Volume Two

Kompilationen

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Kompilationen 1962: Patsy Cline’s Golden Hits 1965: Here’s Patsy Cline 1969: Country Great! 1979: The Country Hall of Fame – Patsy Cline 1980: The Last Sessions (MCA) 1982: Remembering Patsy Cline & Jim Reeves (US: Gold) 1985: Sweet Dreams, The Life And Time Of Patsy Cline (MCA) 1985: Today, Tomorrow And Forever (MCA) 1985: Heartaches (US: Platin) 1986: Stop, Look & Listen 1986: Songwriter’s Tribute 1988: Faded Love 1988: The Last Sessions 1988: Dreaming... 1989: Walkin’ Dreams: Her First Recordings, Volume 1 1989: Hungry for Love: Her First Recordings, Volume 2 1989: The Rockin’ Side: Her First Recordings, Volume 3 1991: Best of Patsy Cline 1992: Forever and Always 1993: Loved and Lost Again 1993: In Care of the Blues 1993: Walkin’ After Midnight 1994: The Best of Patsy Cline (UK: Gold) 1995: Patsy Cline Sings Songs of Love (US: Platin) 1995: Patsy Cline Sings More Great Songs of Love 1996: Birth of a Country Legend 1997: The Essential Patsy Cline 1999: Classic Patsy Cline: 20th Century (MCA) 2000: The Ultimate Collection 2000: True Love: A Standards Collection 2001: The Essential Collection (UK: Silber) 2002: Songs Of Love 2008: Playlist Your Way: Patsy Cline 2010: Icon 2: Patsy Cline

EPs

1957: Songs by Patsy Cline 1957: Patsy Cline 1961: Patsy Cline 1962: Patsy Cline 1962: She’s Got You 1962: So Wrong/You’re Stronger Than Me

Singles

Weitere Singles 1955: A Church, a Courtroom and Then Goodbye 1955: Hidin’ Out 1956: I Love You, Honey 1956: I’ve Loved and Lost Again 1957: Try Again 1957: A Stranger in My Arms 1957: I Don’t Wanta 1958: Stop the World (And Let Me Off) 1958: Come on In 1958: I Can See an Angel 1958: Just Out of Reach 1958: Dear God 1959: Yes, I Understand 1959: Gotta Lot of Rhythm in My Soul 1960: Lovesick Blues 1960: Crazy Dreams 1962: Why Can't He Be You 1964: Your Kinda Love 1964: That’s How a Heartache Begins 1965: Just a Closer Walk with Thee, Part 1 1965: Your Cheatin’ Heart 1965: South of the Border (Down Mexico Way) 1965: I Love You So Much It Hurts 1966: Shoes 1966: Lonely Street 1966: That’s My Desire 1967: You Took Him Off My Hands 1967: Hidin’ Out 1967: True Love 1968: Always 1968: You Made Me Love You (I Didn’t Want to Do It) 1969: Crazy Arms 1999: That Wonderful Someone (mit Bob Carlisle) 1999: There He Goes (mit John Berry)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Literatur

Irwin Stambler, Grelun Landon: Encyclopedia Of Folk, Country And Western Music. St. Martin’s Press, New York 1969, S. 58 f. Melvin Shestack: The Country Music Encyclopaedia. Omnibus Press, London 1977, ISBN 0-86001-308-1, S. 44–46. Fred Dellar, Roy Thompson: The Illustrated Encyclopedia Of Country Music. Salamander Books, London 1977, S. 50 f, ISBN 0-86101-004-3 (Vorwort von Roy Acuff).

Weblinks

Werke von und über Patsy Cline im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Patsy Cline. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten). Offizielle Webpräsenz Patsy.nu Cline bei last.fm

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Cline, Patsy aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.