Profil von Steve Harley
- Harley, Steve
- Sänger, Songwriter
- 27.02.1951 - 17.03.2024
- Todesursache: Krebs


Steve Harley (* 27. Februar 1951 in London als Steven Nice; † 17. März 2024 in Suffolk) war ein britischer Musiker und Songschreiber. Er wurde in den 1970er Jahren als Gründer und Sänger der Glam-Rock-Band Cockney Rebel bekannt.
Anfänge
Im Alter von zwei Jahren erkrankte Steve Harley an Kinderlähmung und verbrachte deshalb bis zu seinem 14. Lebensjahr vier Jahre in Krankenhäusern. Während dieser Zeit wuchs sein Interesse an Musik. Seine Mutter, eine ehemalige Jazzsängerin, förderte Harleys Wunsch, Musiker zu werden durch Gitarren- und Klavier-Unterricht. Harley verließ schon früh die Schule und arbeitete als Journalist. In den späten 1960er Jahren begann er, eigene Songs, die teilweise später auch auf seinen Alben erschienen, zu schreiben und in kleinen Clubs in und um London vorzutragen. 1972 gründete er Cockney Rebel.1970er Jahre
Mit wechselnden Mitmusikern, darunter Jim Cregan, John Paul Crocker, Stuart Elliott, George Ford, Paul Avron Jeffries, Duncan MacKay und Milton Reame-James, bestimmte Harley weitgehend alleine die Geschicke von Cockney Rebel. Er verfasste fast das gesamte Songmaterial und wurde nicht selten als egomanischer Bandleader kritisiert, der zu Journalisten und oft auch zu seinen Bandkollegen ein äußerst gespanntes Verhältnis hatte. Bei Auftritten gab sich Harley zuweilen launenhaft und unberechenbar. An gelungenen Abenden vermochten Harley und seine Band jedoch eine einzigartige Stimmung zu erzeugen. Dokumentiert ist das auf einem der erfolgreichsten Alben von Cockney Rebel, Face to Face live. Wegen ihres extravaganten Auftretens wurden Cockney Rebel in ihrer Anfangszeit dem Glam-Rock zugerechnet. Harley zerstritt sich mit den ursprünglichen Bandmitgliedern und formierte eine neue Band, die er von nun an Steve Harley and Cockney Rebel nannte. Einzig der Drummer Stuart Elliott, der fortan auch als Studiomusiker für Paul McCartney, Alan Parsons, Kate Bush und viele andere gefragt war, blieb ihm treu. Zu den bekanntesten Titeln der Band zählt der dramatische, orchestral produzierte Song Sebastian vom Debütalbum The Human Menagerie aus dem Jahr 1973. Den größten kommerziellen Erfolg erzielten Cockney Rebel 1975 mit Make Me Smile (Come Up And See Me). Der Song thematisierte die Trennung von seinen früheren Mitmusikern und erreichte die Spitzenposition in der britischen Hitparade. Im Studio hatte Produzent Alan Parsons wesentlichen Anteil am Klangbild der erfolgreichen Alben The Psychomodo und The Best Years of Our Lives. Harley beteiligte sich im Gegenzug 1976 beim Song The Voice auf Parsons Album I Robot als Gastsänger. 1977 agierte er als Backgroundsänger auf der Single Dandy in the Underworld seines langjährigen Freundes Marc Bolan. Auf seinen folgenden Alben übernahm Harley die Produktionsaufgaben selbst. Ab dem Album Hobo with a Grin von 1978 verzichtete er vorübergehend auch auf den Bandnamen, obwohl weiterhin Cockney-Rebel-Musiker zu seinen Mitmusikern gehörten. Auch Marc Bolan wirkte bei einer der Aufnahmen (America the Brave) als Gitarrist mit. An die Erfolge der vorangegangenen Singles und Alben konnte Steve Harley in kommerzieller Hinsicht nicht mehr anknüpfen, obwohl er weiterhin meist gute Kritiken für seine Arbeiten erhielt und die Konzerte gut besucht waren. Die Tour of Life von Kate Bush startete am 2. April 1979. Nach dem ersten Konzert kam bei einem tragischen Unfall der Lichtdirektor Bill Duffield ums Leben. Für ihn gab es im Hammersmith Odeon am 12. Mai 1979 ein Gedenkkonzert mit Peter Gabriel und Steve Harley, für die Duffield auch gearbeitet hatte. Bei diesem Konzert sang Steve Harley die Lieder Best Years Of Our Lives und Make Me Smile (Come Up And See Me) solo, die Lieder Them Heavy People, The Woman With The Child In Her Eyes, The Man with the Child in His Eyes sowie Let It Be gemeinsam mit Kate Bush und Peter Gabriel.Ab den 1980er Jahren
Gute Verkäufe erzielte Harley nochmals zusammen mit Sarah Brightman mit dem Song The Phantom of the Opera aus dem gleichnamigen Musical, das 1986 bis auf Platz sieben der britischen Hitparade gelangte. Harley wurde 2002 von der britischen Akademie der Komponisten und Songschreiber für sein Werk mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Ian Nice an den Keyboards tourte er regelmäßig auch in Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden. 2004 erschien das Album Anytime!, auf dem Harley seine bekanntesten Songs vorwiegend in unverstärkten Versionen spielte. 2005 veröffentlichte er das Album The Quality of Mercy wieder unter dem Bandnamen Cockney Rebel. Im Mai 2010 kam Harleys elftes Studioalbum Stranger Comes to Town auf den Markt, das in East Anglia mit seiner Tourband produziert wurde. Im März 2024 starb Steve Harley im Alter von 73 Jahren an einem Krebsleiden. Er war verheiratet und Vater von zwei Kindern.Trivia
Die Band Duran Duran spielte auf verschiedenen Tourneen eine Coverversion von Make Me Smile (Come Up and See Me) als Zugabe. Eine live aufgenommene Version ist auf der B-Seite des Duran-Duran-Hits The Reflex zu hören. Steve Harley wirkt darauf als Gastsänger mit. Die Single wurde deshalb zum begehrten Sammlerobjekt. Einige von Harleys Liedern sind in Filmproduktionen zu hören, so z. B. Sebastian und Tumbling Down als Coverversionen in Velvet Goldmine oder Make Me Smile in Ganz oder gar nicht, Der Vorname und Der Nachname.Diskografie
Alben
Weitere Alben The Human Menagerie (1973) Hobo with a Grin (1978) The Candidate (1979) Greatest Hits (Steve Harley & Cockney Rebel, 1987) Yes You Can (1992) Poetic Justice (1996) More Than Somewhat – The Very Best of Steve Harley (1998) Stripped to the Bare Bones (1999) Acoustic and Pure: Live (2002) Anytime! (A Live Set) (The Steve Harley Band, 2004) The Quality of Mercy (Steve Harley & Cockney Rebel, 2005) Stranger Comes to Town (2010) Birmingham (live mit Orchestra & Choir, Steve Harley & Cockney Rebel, 2013)Singles
Quellen
Weblinks
Fearon Web Design: Steve Harley & Cockney Rebel. Comeuppance Ltd., 2024, abgerufen am 18. März 2024 (britisches Englisch, offizielle Website). Hans Peters: Steve Harley. 2015, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. März 2024 (englisch, Biografie inklusive kommentierter Diskographie durch Hans Peters, archiviert 2015).@1@2Vorlage:Toter Link/web.archive.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) George Starostin: Steve Harley/Cockney Rebel - Album Reviews. "He's just a body, a beat-up body - he gets his kicks on a final crash". George Starostin's Reviews, 2015, abgerufen am 18. März 2024 (amerikanisches Englisch, Rezension inklusive der Diskografie durch George Starostin). Literatur von und über Steve Harley im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Steve Harley bei DiscogsDieser Artikel basiert auf dem Artikel Harley, Steve aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.