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Profil von Vico Torriani

  • Torriani, Vico
  • Sänger
  • 21.09.1920 - 26.02.1998
  • Todesursache: Altersschwäche
Schweiz
Torriani, Vico
Ludovico Oxens „Vico“ Torriani (* 21. September 1920 in Genf; † 26. Februar 1998 in Agno) war ein Schweizer Schlagersänger, Schauspieler, Showmaster und Kochbuchautor.

Leben

Torriani wurde als Sohn eines Reit- und Skilehrers geboren und wuchs in St. Moritz und Oberrüti auf. Nach der Schule lernte er Konditor, Koch und später noch Kellner. Bereits als 15-Jähriger gab er private Konzerte. Später betätigte er sich als selbständiger Gastwirt, unter anderem in Basel, und machte sich als Autor von Kochbüchern einen Namen. Zwischen 1978 und 1983 führte er das Restaurant Bonne Auberge am Spalenring in Basel. Wie erst 2017 bekannt wurde, lebte Torriani gemäss amtlichen Unterlagen zwischen 1929 und 1933 zusammen mit seiner Schwester Sonia als „Kostkind“ (Verdingkind) auf einem Bauernhof in Oberrüti.Torrianis Frau Evelyne Torriani-Güntert (* 17. Juni 1930; † 28. April 2010), mit der er seit 1952 verheiratet war, stammte aus Basel. Das Ehepaar hatte die beiden Kinder Nicole und Reto. Torriani starb 1998 im Alter von 77 Jahren. Seine Witwe widersprach Presseberichten, er sei an Krebs gestorben. Sein Urnengrab befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Lugano.

Karriere

Sänger

Während seiner Militärdienstzeit 1939 bis 1945 zeigte Torriani bei Kameradschaftsabenden erstmals musikalische Ambitionen. 1945 siegte er bei einem Talentwettbewerb und tingelte danach durch ganz Europa. 1946 erhielt er sein erstes Festengagement. 1949 hatte er in der Schweiz seinen ersten Hit Silberfäden. 1951 kam der erste grosse Erfolg in Deutschland mit Addio, donna grazia. Danach nahm Torriani zahlreiche Schallplatten mit Schlagern in verschiedenen Sprachen auf. Für sein Lied Kalkutta liegt am Ganges erhielt er die Goldene Schallplatte. Der Titel ist allerdings irreführend. Die indische Stadt Kalkutta liegt am Fluss Hugli, der zwar zum Gangesdelta gehört, aber etwa 320 km westlich vom Hauptstrom des Ganges in den Golf von Bengalen fließt. In den 1950er und 1960er Jahren trat er in zahlreichen Musikfilmen, Operetten und Musicals auf. Er gab Gastspiele in vielen Ländern, darunter auch im Iran. 1964 schien seine Plattenkarriere zunächst vorbei. 1966 sang er das Lied der ARD-Fernsehlotterie So schön, so leicht kann unser Leben sein. In den 1970er Jahren hatte er wieder grosse Erfolge mit volkstümlichen Melodien. Sein grösster Erfolg wurde 1976 La Pastorella, ein Lied, das inzwischen zu den Evergreens der deutschen Unterhaltungsmusik gehört. Das Lied wurde auch von zahlreichen anderen Interpreten aufgenommen.

Fernsehstar

Ab 1952 trat er im Fernsehen auf. 1955 war Torriani der erste zu erratende Gaststar in der Ratesendung Was bin ich? bei Robert Lembke. 1958 trat er in der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson (jetzt: Eurovision Song Contest) an. Er bekam zunächst in der Schweiz, später auch in Deutschland eigene Shows, wie Grüezi, Vico, Hotel Victoria und 1971 die Vico-Torriani-Show, in denen zahlreiche Gaststars auftraten. Zwischen 1967 und 1970 war er über viele Folgen hinweg Showmaster in der Fernsehsendung Der goldene Schuß im ZDF. 1977 war Torriani in der Tatort-Folge Drei Schlingen zu sehen.

Auszeichnungen und Ehrungen

Mit dem Schlager Capri-Fischer landete er 1982 auf Platz eins der vom Zweiten Deutschen Fernsehen produzierten Musikshow Die schönsten Melodien der Welt. 1995 erhielt er den Bambi Lifetime-Award zusammen mit Caterina Valente und Helmut Zacharias. Im selben Jahr wurde er mit dem Ehren-Prix-Walo ausgezeichnet.Am 24. Februar 2016 wurde im Hotel Reine Victoria in St. Moritz das Musical Hotel Victoria uraufgeführt. Es basiert auf der gleichnamigen Fernsehserie, die von 1961 bis 1968 von Vico Torriani moderiert wurde.

Diskografie

Alben

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Studioalben

= grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar =

Mitwirkung

= 196?: Im Traumland der Operette, Nr. 2 (Querschnitt von Im weißen Rößl) 1964: Nashville Stars On Tour – Live Recordings der großen Country & Western Show (als Conférencier) 1975: Musik ist Trumpf – Folge 1 1975: Treffpunkt Herz (Benefiz-LP zur gleichnamigen TV-Show) 1976: Musik ist Trumpf – Folge 5+6 (Medley Mit Vico durch die Schweiz) 1977: Peter Alexander serviert die ZDF-Spezialitäten-Show (Doppel-LP zur gleichnamigen TV-Show, Duett mit Peter Alexander) 1978: Zum Doppelten Engel (LP zur gleichnamigen TV-Show, Ski-Medley) 1986: So wird’s nie wieder sein – Immergrüne Melodien von Gerhard Winkler (Doppel-LP zur gleichnamigen TV-Show) 1988: Das große deutsche Schlagerfestival der 60er Jahre (Neuaufnahme von Kalkutta liegt am Ganges) =

Werkausgaben

= 1995: Es war auf dem Canale Grande (DECCA-Aufnahmen von 1951–1959) 1995: Kalkutta liegt am Ganges (DECCA-Aufnahmen von 1959–1965) 1995: Torriani Film-Treffer (Zusammenstellung der Filmschlager) 1996: Granada (DECCA-Aufnahmen von 1951–1956) 1996: Biedermann und Cool Man (DECCA-Aufnahmen international von 1957–1964) =

Kompilationen (Auswahl)

= 1981: Die schönsten Lieder 1998: Danke Vico – Zur Erinnerung an den legendären Sänger und Entertainer

Singles

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Chartplatzierungen

= grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar =

Weitere Singles (Auswahl)

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Filmografie

Kinofilme

Fernsehen

Auszeichnungen

1960: Goldene Schallplatte für Kalkutta liegt am Ganges 1995: Bambi -Lifetime-Award (zusammen mit Caterina Valente und Helmut Zacharias) 1995: Ehren – Prix-Walo

Publikationen

Mit Jo Hanns Rösler: Das Vico Torriani Kochbuch. Ich koche mit Liebe und Musik. Verlag Carl Ulrich & Co, 1958. Vico Torriani: Gaumenhits für Feinschmecker. Gloria-Verlag, 1974. Vico Torriani: Alle meine Rezepte, alle meine Erlebnisse. Moewig 1981, ISBN 3-8118-4005-3. Vico Torriani: Nudelfestival – Seine 100 besten Rezepte. Delphin 1988. ISBN 3-7735-5379-X. Vico Torriani: Viva la Pizza. Delphin 1989. ISBN 3-7735-5405-2. Mit Irmtraut Teltau: Cucina Fantastica. Meine Lieblingsgerichte. Delphin Verlag 1990. ISBN 3-7735-5441-9.

Literatur

Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 15 f. Gabriela Schöb: Vico Torriani. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Oktober 2012. Barbara Tänzler: Vico Torriani – Ein Engadiner singt sich in die Welt, NZZ-Libro, Zürich 2020. ISBN 978-3-907291-12-2. (Leseprobe und Video)

Weblinks

vicotorriani.ch Literatur von und über Vico Torriani im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Vico Torriani bei IMDb Vico Torriani bei filmportal.de Chronologische Aufzählung der Auftritte Vico Torrianis im deutschen Fernsehen von 1953 bis 1997 (Memento vom 3. Juni 2010 im Internet Archive) Grüezi, grüezi mitenand Dokumentarfilm zum 100. Geburtstag Torrianis von Felice Zenoni

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Torriani, Vico aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.