Galerie

Profil von Lolita

  • Lolita
  • 17.01.1931 - 30.06.2010
  • Todesursache: Krebs
Österreich
Lolita
Lolita, eigentlich Edith Einzinger, geborene Zuser (* 17. Jänner 1931 in St. Pölten; † 1. Juli 2010 in Salzburg), war eine österreichische Schlagersängerin, Schauspielerin und Fernsehmoderatorin. Ihr erfolgreichster Hit war Seemann (Deine Heimat ist das Meer).

Leben

Die Tochter eines Bundesbeamten besuchte eine Handelsschule und arbeitete als Sachbearbeiterin in einer Spinnerei, als Diplom-Kindergärtnerin und Zahnarztassistentin. Sie trat als Sängerin bei lokalen Veranstaltungen auf und vertrat 1956 während eines Unterhaltungsabends den erkrankten Gerhard Wendland. Nach Probeaufnahmen im ORF-Landesstudio Linz widmete sie sich ganz ihrer Karriere als Sängerin. Mit ihrem ersten Schlager Weißer Holunder war sie 1957 in dem gleichnamigen Film zu sehen und konnte noch im selben Jahr mit Der weiße Mond von Maratonga den zweiten Platz der deutschen Hitparade belegen. 1960 hatte sie einen großen Erfolg mit Seemann (deine Heimat ist das Meer) (geschrieben von Werner Scharfenberger und Fini Busch), mit dem sie in den deutschen Singlecharts Platz zwei und in den Vereinigten Staaten unter dem Titel Sailor Platz fünf erreichte - es war die erste hauptsächlich deutschsprachige Single, der das gelang. Sie erhielt in Deutschland eine Platin-Schallplatte von ihrem Musiklabel für über eine Million verkaufter Singles. Insgesamt wurden über zwei Millionen Schallplatten dieses Titels verkauft, der außerdem in die japanischen Hitparaden gelangte. Alle ihre Platten, die meist Fernweh/Heimweh zum Inhalt hatten, erschienen bei den Plattenlabels der Deutschen Grammophon, Polydor und Heliodor, ursprünglich unter den Namen „Ditta Zusa“. Mehrmals trug sie ihre Lieder in Spielfilmen vor. Ab Mitte der 1960er Jahre wandte sie sich mehr der volkstümlichen Musik zu und moderierte seit 1967 beim Saarländischen Rundfunk über fünfzigmal die Fernsehsendung Im Krug zum grünen Kranze. In den 1970er Jahren moderierte sie zusammen mit Maxl Graf die ZDF-Sendung Lustige Musikanten. 1976 erhielt sie die Hermann-Löns-Medaille. Bis zu ihrem Tod hatte Lolita über 20 Millionen Schallplatten verkauft. Sie war zweimal verheiratet und ließ sich beide Male scheiden. Sie hatte ein Kind, ein Enkelkind und lebte zuletzt in Großgmain im Bezirk Salzburg-Umgebung. Sie erlag im Alter von 79 Jahren einem Krebsleiden. Die Urne mit ihren sterblichen Überresten wurde in Großgmain beigesetzt.

Diskografie

1956: Ananas 1956: Das Leben ist nur für die Liebe da 1956: Weißer Holunder 1957: Auf silbernen Wogen – mit Jörg Maria Berg 1957: Corabella 1957: Der weiße Mond von Maratonga 1957: Lorena 1957: Mambo-Lolita 1957: Wart’ auf mich – mit Jörg Maria Berg 1958: Am Strand von Mindanao - mit Jimmy Makulis 1958: Addio Amigo 1958: Capitano 1958: Eine blaue Zauberblume 1958: Manakoora 1958: Melodia Ba-Bahia 1958: Mexicano 1958: Sieben Berge – sieben Täler – im Duett mit Jimmy Makulis / Konzerthaus in Wien 1958: Südwind 1958: Was ein Mann alles kann 1959: Treu will ich dir bleiben 1959: Bleib’ bei mir 1959: Cheerio 1959: Das ist Heimweh – als Ditta Zusa 1959: Insel der Liebe 1959: Jonny 1959: Kuckucksjodler – als Ditta Zusa 1959: Manana Caballero 1959: So wird’s immer sein 1959: Stern der Tropennacht 1959: Was schlägt denn da droben auf dem Tannabaum – als Ditta Zusa 1959: Wenn der Auerhahn balzt – als Ditta Zusa 1960: Seemann (deine Heimat ist das Meer) 1960: Die Sterne der Prärie 1960: Die weite Welt in weiter Ferne 1960: La Luna 1960: Mei Vata is a Appenzeller 1960: Mein Schiff heißt „Heimweh“ 1960: Souvenir d’amour 1960: Wenn der Sommer kommt (Theme From “A Summer Place”) 1960: Wie lustig ist’s im Winter 1961: Ein Strauß Vergißmeinnicht 1961: Lucki-Lucki-Polka 1961: Rosen werden blüh’n 1961: Sehnsucht nach Samoa 1961: Wenn wir uns einmal wiedersehen 1961: Über alle sieben Meere 1962: Addio, My Darling, Bye Bye 1962: Der jodelnde Postillon 1962: Für ein paar Tage 1962: Gondoli Gondola 1962: Silberne Möwe 1962: Traummusik 1962: Träume von der Heimat 1962: Und ein Lied klingt durch das Tal 1963: Da kam Johnny 1963: Sag mir, wo die Blumen sind 1963: Die Liebe kommt und geht 1963: Einsam steh’ ich am Strom 1963: Mary, Oh Mary 1963: Sag’ nur drei Worte 1964: Balalaika 1964: Das Leben ist schön 1964: Matrosenliebe 1964: Sehnsucht nach dir und der Liebe 1964: Wenn ein Cowboy mich küssen will 1965: Ein goldenes Herz 1965: Komm’ wieder 1965: Mir ist heut’ so nach Salz und Meer 1965: Männer, Masten und Matrosen (Mohavana) 1965: Nicht weinen, Marino 1965: Wenn unser Vater glücklich ist 1966: Frei sein 1966: Ich will leben 1966: Meine Welt 1966: Tag und Nacht 1967: Irgendwo bei den Sternen 1967: Paradies der schönen Träume 1967: Schmiede dein Glück 1967: Wunderbar kann die Liebe sein 1968: Lass mich glauben 1968: Verschiedene Wege 1969: Lebenslied 1969: Regen und Sonnenschein 1972: Ich Hab’ Einen Bräutigam In Texas 1975: Blaue Nacht am Hafen 1980: Du bist nie allein Am weißen Strand von Soerabaya

Filmografie

1957: Weißer Holunder 1957: Der kühne Schwimmer 1957: Blaue Jungs 1958: Mein Schatz ist aus Tirol 1959: Melodie und Rhythmus 1960: Schick deine Frau nicht nach Italien 1960: Schlagerraketen – Festival der Herzen 1961: Die Hazy Osterwald Story 1961: Eine hübscher als die andere 1961: Isola Bella 1961: Im schwarzen Rößl 1961: Schlagerrevue 1962 1962: Der verkaufte Großvater 1962: Wenn die Musik spielt am Wörthersee 1963: Unsere tollen Nichten 1963: Romy und Julius

Sonstiges

Unweit ihres Geburtsortes eröffnete die Sängerin 1958 in der Stadtgemeinde Lilienfeld (Jungherrntalstraße 8) einen Tourismusbetrieb, die sogenannte Lolita, eine viergeschossige, balkonlastige Hotel-Pension mit Restaurant, bekrönt von übergroßen Lettern des Künstlernamens. Der Beherbergungsbetrieb bestand bis 1980, gefolgt von einer vierzigjährigen Nutzung als Flüchtlingsquartier. Mitte 2020 entschied die Stadtgemeinde auf Abbruch der Baulichkeit zugunsten der Umsetzung von zwölf Wohneinheiten im Rahmen des gemeinnützigen Projekts Junges Wohnen Lilienfeld.

Literatur

Sonja Oswald: Lolita. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7. Matthias Bardong, Hermann Demmler, Christian Pfarr: Lexikon des deutschen Schlagers. Edition Louis, Ludwigsburg 1992, ISBN 3-9802891-5-X, S. 237 f.

Weblinks

Lolita bei IMDb Werke von und über Lolita im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schlager-Stars 1950–1970 (Memento vom 23. Juli 2011 im Internet Archive)

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lolita aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.